Häufigste Familiennamen in Venetien

Noch heute spricht die Mehrheit der Bevölkerung von Venetien neben der italienischen Sprache den venetischen Dialekt. Auch die Familiennamen, die es in dieser Region gibt, wurden im Laufe der Zeit wenig italianisiert.

Zurzeit teilen sich die häufigsten venetischen Familiennamen in 3 Gruppen: Die Nachnamen, die einen Konsonanten als Endbuchstabe halten (besonders das –n); die Nachnamen mit der Präposition "dal“ oder dem Suffix –ato; und nicht zuletzt die Nachnamen, die es italienweit gibt und die aus Berufsnamen und Übernamen sind.

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Unter die Familiennamen mit Endbuchstabe –n ist es nötig, einige Gruppen zu erwähnen. Zuerst die Herkunftsnamen, z.B. Visentin (d.h. aus Vicenza), Trevisan (d.h. aus Treviso), Pavan (d.h. aus Padua), Furlan (d.h. aus Friaul-Julisch Venetien), Schiavon (d.h. aus einer Stadt in der Provinz Vicenza), Trentin (d.h. aus Trentino) und Bressan (d.h. aus Brescia). Dann die Berufsnamen, z.B. Marangon (d. h. Tischler), Ballarin (d.h. Tänzer; hier ist eher einen Übernamen als einen Beruf), Zanca oder Zanchetta (d.h. hinkend, lahm) und Bordignon (das meint vielleicht "der, der Seide spinnt"). Schließlich die Rufnamen: die Mehrheit stammt von Giovanni und von seinen Verkleinerungsformen (Zambon, Zanon, Zanin, Zanini aber auch Zanetti, Zampieri, Zanatta); es gibt aber auch Perin (aus "Pietro/Piero"), Lorenzon (aus Lorenzo), Berton (aus Berto), Martin (aus Martino), Baldan.

Der häufigste Nachname der Region ist dennoch Rossi, der italienweit verbreitet ist. Es gibt aber viele Berufsnamen, z.B. Ferrari (d.h. Schmied), mit den örtlichen Varianten Favero, Favaretto und Fabri; Boscolo (d.h. Förster), typisch von Venedig, und noch Masiero (d.h. Halbpächter), Sartor und Sartori (d.h. Schneider), Zago (d.h. Diakon, Messdiener aber auch Einfaltspinsel).

Rufnamen sind Frigo (aus “Federico”), Vianello (aus "Viviano"), Bernardi (aus “Bernardo”), Martini (aus “Martino”), Stefani (aus “Stefano”), während Basso (d.h. klein), Moro (d.h. schwarz), Gallo (d.h. Hahn), Scarpa (d.h. Schuh), Baggio (aus "baio", d.h. Brauner, das typische braune Fell der Pferde) und Gobbo (d.h. buckelig) beziehen sich auf Übernamen.

Schließlich ist die Präposition “Dal” (typisch auch von Friaul-Julisch Venetien) anstatt der italienweit „del“ in Venetien verbreitet: Einige Beispiele sind Dal Farra, Dal Molin, Dal Lago, Dal Zotto und Dal Corso. Ein typisches Suffix ist dagegen –ato, z. B. Bonato, Simionato, Volpato und Marcato, das die Familienherkunft oder die Verkleinerungsform bezeichnet.

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